Samstag
24.09.2022
20:00 Uhr

ORATORIEN-KONZERT mit Musik der Bachfamilie

zum Abschluss der Jubiläumsveranstaltungen zu 700 Jahre Stadtkirche

Werke von:

  • Wilhelm Friedemann Bach – SINFONIA UND KANTATE „Dies ist der Tag“
  • Johann Christian Bach – GLORIA IN EXCELSIS DEO

Mitwirkende

Anna-Maria Palii | Sopran
Maria Hiefinger | Alt
Andreas Post | Tenor
Gerrit Miehlke | Bass

Philipp-Nicolai-Kantorei Unna
Philipp-Nicolai-Collegium Unna

KMD Hannelore Höft | musikalische Leitung     

Karten

Tickets zu € 22.-/17.-/12.- zzgl. VVK-Gebür
ab 15. August:
im i-punkt im zib und online

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Schüler:innen/Studierende/Behinderte ermäßigt
Keine Abendkasse

Wilhelm Friedemann Bach (1710 – 1784)
„Dies ist der Tag“ SINFONIA und KANTATE

Zum Werk:

Die Komposition „Dies ist der Tag“ SINFONIA und KANTATE von Wilhelm Friedemann Bach, dem ältesten Sohn Johann Sebastian Bachs, besteht aus zwei Teilen, die erst später zusammengefügt wurden. Die Sinfonia in D ist als drei-sätziges Instrumentalkonzert vermutlich um 1746 in Halle entstanden. Die Entstehung der Pfingstkantate Dies ist der Tag fällt wahrscheinlich in die Zeit um 1755, etwa in die Mitte Wilhelm Friedemann Bachs Hallenser Amtszeit. Quelle: Quelle: Hänssler/Carus-Verlag/Paul Horn

Zum Komponisten:

Wilhelm Friedemann Bach wurde als ältester Sohn von Johann Sebastian und dessen erster Frau Barbara in Weimar geboren, wo der Vater als Kammermusiker und Hoforganist wirkte. Die Erwartungen des übermächtigen Vaters und der frühe Tod seiner Mutter haben aus Wilhelm Friedemann einen  innerlich zerrissenen und letztlich eine gescheiterte Existenz gemacht. Johann Sebastian Bach achtete von Anfang an sorgfältig auf eine ebenso gründliche wie breitgefächerte Ausbildung. Friedemann bewies beim Klavierspiel ebenso viel Talent wie beim Komponieren. 1723 kam Friedemann in die Thomasschule in Leipzig, in der sein Vater als Kantor Dienst tat. Nach dem Abschluss der Schule studierte er an der Universität Mathematik, Philosophie und Jura. Zum Orgelvirtuosen herangereift wurde er 1733 Organist an der Sophienkirche in Dresden, 1746 an der Liebfrauenkirche in Halle und leitete dort als Musikdirektor die Konzerte der drei Hallenser Hauptkirchen. Damit brachen die erfolgreichsten Jahre seiner Karriere an. Inzwischen galt er als bester deutscher Orgelvirtuose und als letzter Vertreter der barocken Orgeltradition Quelle: Harenberg Komponistenlexikon

Johann Christian Bach (1735 – 1782)
GLORIA in excelsis Deo

Zum Werk:

Als Entstehungszeit für Christian Bachs GLORIA in G-Dur kann man die Mailänder Jahre 1760 -1762 annehmen. Im Mailänder Dom ist das GLORIA wahrscheinlich nie aufgeführt worden. Überhaupt war die Aufführung von geistlicher Musik mit Orchester in den Kirchen verboten, wenn sie von weltlichen Dirigenten geleitet wurden. Im Dom war sie nur erlaubt, wenn Padres diese Werke leiteten. In anderen Kirchen Mailands sind Aufführungen Christian Bachscher Kirchenmusik bezeugt.

In Bachs GLORIA lässt sich noch die Anwendung barocker Satzmuster feststellen. Obwohl gelegentlich schon Crescendi auftreten, herrscht noch die differenzierte Terrassen- und Echotechnik vor, sowohl in den originalen dynamischen Bezeichnungen als auch in der Instrumentation. Ebenso spielt der dem traditionellen Kirchenstil verhaftete Generalbass eine bedeutende Rolle. Ihm ist oftmals noch – wie im Barock – die harmonische Stütze übertragen, ohne welchen die übrigen Stimmen allein keinen Vollklang erreichen würden. Quelle: Hänssler/Carus-Verlag/Traugott Fedtke

Zum Komponisten:

Johann Christian Bach der „Mailänder“ oder „Londoner“ Bach, wie er später genannt wird, war das 11. Kind aus Johann Sebastian Bachs zweiter Ehe mit Anna Magdalena. Die künstlerischen Eindrücke, die Christian als Kind in seinen Leipziger Jahren empfing, wirkten in seinem ganzen Leben und Schaffen nach, obwohl die musikalische Ausbildung beim Vater geringer war als die seiner Brüder. Christian war noch keine 15 Jahre alt, als der Vater starb. 1750 nahm sein Bruder Carl Philipp Emanuel ihn in seine Berliner Familie auf und unterwies ihn nicht nur in der Komposition, sondern erzog ihn auch zu einem glänzenden Klavierspieler. Etwa um 1755 siedelte Christian nach Italien über und wurde Hauskapellmeister und -komponist beim Grafen Litta. Seine Studien beim berühmten Franziskanerpater Giovanni Battista Martini in Bologna waren prägend für seine Stilentwicklung in den nachfolgenden Jahren. Von Martini erhielt er offenbar die Anregung, Musik für den katholischen Gottesdienst zu komponieren. In schneller Abfolge entstanden Motetten, ein Te Deum, ein Magnificat, ein Requiem, Oratorien, Messen und großangelegte Messteile, wie das GLORIA IN EXCELSIS DEO. Mit Johann Sebastian hatte der Hochbarock seinen Kulminationspunkt erreicht. Der Sohn Christian wandte sich einer leichteren Schreibweise zu. Dadurch wurde er zu einem der wichtigsten Anreger des neuen frühklassischen Stils. Selbst Haydn und Mozart sind von Christian Bachs Kompositionen stark beeinflusst worden. Quelle: Hänssler/Carus-Verlag/Traugott Fedtke